Historie

Im Jahre 1991 siedelte sich das Nürnberger Regisseursehepaar Elisabeth und Karl-Heinz Guhr in Scheinfeld an und fasste den Plan, eine Theatergruppe zu gründen, die sich geistlichen Spielen widmen sollte.

Das Schloss Schwarzenberg schien mit seinen mittelalterlichen Mauern und Anlagen ideal geeignet für Freilichtspiele. Die Nähe des Franziskanerklosters Schwarzenberg lenkte die Gedanken auf ein Passionsspiel.

Es war verhältnismäßig leicht, für diese Idee Mitstreiter zu finden, denn es gab genug Christen, die gerne Theater spielen wollten. In Übereinstimmung mit dem Kloster, insbesondere mit Pater Dr. Anselm Kraus, mit den damaligen Amtsträgern Hans Reeg, katholischer Pfarrer in Scheinfeld, mit seinem evangelischen Amtskollegen Heinz Haag sowie mit dem 1. Bürgermeister der Stadt Scheinfeld, Wolfgang Graf, wurde ein gemeinnütziger Verein gegründet, in den Jung und Alt eingebunden werden konnte.

Der Spieltext wurde vom Ehepaar Guhr nach dem Studium anderer Passionsspiele entwickelt, wobei ein Hörspiel des BBC und natürlich die Evangelien entscheidende Impulse gaben. An der Endfassung, die das Besondere des Spieles darstellt, hat sich Pater Leopold Mader, OFM maßgeblich eingebracht. Auf Grund der Spielstätten – Schlosskirche – Schlosspark – Kreuzweg bis ins Kloster, Elisabethhof im Kloster – verdient dieses Spiel den Titel „Schwarzenberger Passion“.
Die erste Probe begann im Januar 1994, zwei Aufführungen folgten im gleichen Jahr. Wegen der großen Besucherresonanz wurden für 1995 weitere Aufführungen beschlossen.

Ab dem Jahre 1998 legte die Gemeinschaft einen Vierjahres-Rhythmus fest und zwar jeweils im Monat Juli mit sechs Aufführungen.
An dem inhaltlich anspruchsvollen Stück wirken ausschließlich Laiendarsteller mit, deren Sprache regelmäßig geschult wird.

In der „passionsspiellosen“ Zeit ist die Gruppe mit geistlichen Spielen beim „Schwarzenbergtag“ des Klosters vertreten. Hierbei wurden im Elisabeth-Hof bedeutende Personen des Ordens bzw. der Christenheit dargestellt. Diese Freilichtaufführungen ziehen regelmäßig mehrere hundert Besucher an.

Im Advent gestalten die Passionsspieler jeweils eine besondere Situation aus den Evangelien, teils im Klostergarten, teils in der Klosterkirche. Außerdem wird am Scheinfelder Weihnachtsmarkt eine „Lebende Krippe“ mit der heiligen Familie, mit Tieren und Gesängen in einer Scheune in Scheinfeld gezeigt, die sich großer Beliebtheit erfreut.

Um an weltlichen Veranstaltungen teilnehmen zu können, wurde eine Studiobühne der Passionsspielgemeinschaft eingerichtet, die sich bei Heimatfesten, Umzügen, Feiern der Stadt Scheinfeld usw. einbringt oder Gastspiele an anderen Orten gibt. Hans-Sachs-Schwänke, Märchen und lustige Szenenfolgen aus eigener Feder stehen dafür im Programm.

Bisheriger Höhepunkt in der Geschichte des Vereins war eine Auslandstournee mit dem Spiel „Franziskus von Assisi“ mit Aufführungen in der Basilika in Assisi, in Padua und Feldthurns in Südtirol im Jahre 2001.

In der Passionsspielgemeinschaft Scheinfeld haben sich zur Zeit etwa 100 Mitglieder zusammen gefunden, darunter eine erfreuliche Anzahl von Kindern und Jugendlichen. Bei den Passionsspielen wirken darüber hinaus einige Chöre, Musikgruppen und Helfer aus Scheinfeld und dem Umland mit.